Lauwersoog

Heute unternehmen wir einen Ausflug mit der Fähre nach Schiermonnikoog. Wir leihen Fahrräder aus und radeln über die Insel. Es ist fast schon Ebbe, aber noch rinnt das Wasser schnell ab. Löffler, Austernfischer und Brandgänse suchen nach Futter.
Wir fahren zuerst zum Waddenhaven. Dieser sieht trotz der großen Plattbodenschiffe aus wie eine Pfütze. Vor der Einfahrt liegen die Tonnen im Schlick und Schleifspuren der Kiele sind zu sehen.

Wir pausieren im hübschen Ort und radeln weiter zum Westerstrand. Die enorm große Sandfläche mit der Wolkenstraße darüber ist in ihrer Weite ein sehr starker Eindruck. Schließlich geht es durch das waldige Naturschutzgebiet und vorbei an Bauernhöfen zurück zur Fähre.

Schiermonnikoog

Heute werden wir in die Kanäle Frieslands fahren. Es weht eine ordentliche Brise, am Lauwersmeer messen wir WSW mit 6 Bft. In der ersten Schleuse trifft uns ein sehr kräftiger Regenguss. Das kommt immer genau wenn es am besten passt… Helga lacht trotzdem! Kurz später zieren wieder Cumuli den Himmel und die Fahrt durch das Land ist wirklich sehr schön. Entlang des Kanals führen Radwege und es gibt Anlegestellen, an denen man bis zu drei Tagen bleiben darf. Viele Boote haben Segel gesetzt, laufen aber unter Maschine. Die Brückenwärter sind über VHF erreichbar, die Brücken werden videoüberwacht und fernbedient. Während man am Warteschlengel anlegen will, kommt oft schon das rot-grüne Lichtsignal zur Vorbereitung. An Kanalkreuzungen stehen Schilder mit Richtungsangaben. Am Stadtrand fährt man überall direkt an Terrassen und gepflegten Gärten vorbei und in Dokkum liegen wir schließlich schön mitten in der Stadt.

Dokkum – Leeuwarden

Auch heute wieder eine sehr schöne Fahrt durch die flache Landschaft Frieslands auf dem Dokkumer Ee. Hier gibt es nur Landwirtschaft, keine Industrieanlagen sind zu sehen. Wir passieren das ausnehmend hübsche Burdaard. Auch die große Stadt Leeuwarden gefällt uns sehr. Hier liegt CARA MIA schön in der Noorder Stadsgracht, dem ehemaligen Wassergraben der Stadtbefestigung. Beim Anlegen muss man darauf achten, dass der Mast mit den filigranen Windinstrumenten nicht die Äste der großen Bäume touchiert. Außerdem ist die Wassertiefe nicht überall ausreichend.

Wir bleiben einige Tage und besuchen das Porzellanmuseum im Prinzesshof. Hier wurde auch M.C. Escher geboren. Im Museumshafen und entlang des Westersingel liegen viele gepflegte Wohnschiffe. Das sind alte, umgebaute, aber fahrbereite Transportfahrzeuge in Stahlbauweise.

Skulptur Leeuwarden
„Love“, Skulpturen-Nebelbrunnen von Jaume Plensa

Leeuwarden – Heeg

Nach morgendlichen Regengüssen lockert es mit steigendem Luftdruck schnell auf. Allein sechs Brücken müssen wir passieren, um aus Leeuwarden herauszukommen, über den ganzen Tag werden es heute elf sein. Gut, dass wir noch einen Tag abgewartet hatten. Das große Tief über den Shetlands schickte stürmischen Wind nach den Niederlanden. Im freien Land vor der Stadt weht immer noch eine steife Brise, aber es steht schöne Cumulusbewölkung. Wir fahren über Grou ins Sneekermeer und durch den Prinsess Margrietkanal. Man muss jedenfalls gut planen und präzis navigieren, um sich in Friesland nicht zu verfahren! Der Hafen Heegerwal ist klein und sehr angenehm.

Heeg – Makkum

Heute weht kein für uns nutzbarer Wind, daher Motorfahrt über das Heergermeer, Fluesse und Morra. In Stavoren schleusen wir in das IJsselmeer ab. Leider auch hier kein Wind, dafür Hitze. Wir müssen nach Makkum, weil die Spezialisten von Masten en zo..! unser neues Rigg einstellen werden. Einige Tage müssen wir abwarten, aber dann kommen Martijn und Tom. Sie arbeiten routiniert und der Job ist bald erledigt. Makkum ist ein Zentrum der niederländischen Bootsindustrie, Firmen wie KM Yachtbuilders, Bloemsma oder Hutting sind hier ansässig. Durch die geöffneten Hallentore kann man einen Blick auf die Kaskos werfen, die hier aus Alu gebaut werden.

Makkum – Enkhuizen

Über dem IJsselmeer braut sich eine sehr große, dunkle Gewitterzelle zusammen. Die herausfallende Kaltluft gibt uns mächtig Vortrieb und wir segeln nach Süden davon. Weitere Gewitter stehen im Lee über Stavoren und voraus über Enkhuizen. Erstaunlicherweise bleiben wir trocken und genießen schnelles, gutes Segeln.
Der Compagnieshaven in Enkhuizen ist eine privat geführte, große Marina mit 650 Plätzen. Sie ist voll belegt – es ist Ferienbeginn in den Niederlanden. Enkhuizen ist eine überraschend schöne Stadt. Sie war an der Niederländischen Ostindien-Kompanie beteiligt und auch ein Zentrum der Heringsfischerei. Hier bleiben wir wetterbedingt einen Tag länger.

Enkhuizen Yachthafen

Enkhuizen – Amsterdam

Das IJsselmeer ist vom Markermeer durch den Markerwaarddijk getrennt. Wir müssen daher durch die Schleuse Krabbersgat. Das Festmachen am Wartesteg ist bei starkem Seitenwind für alle Crews eine Herausforderung.

Das Segeln am Markermeer ist sehr gut. Allerdings ist das Wasser nie so tief, wie unser Schiff breit ist! Daran können wir uns in der kurzen Zeit unseres Törns nicht gewöhnen. Zuerst fahren wir auf Südkurs und weichen einem Gewitter aus. Dann wird der Wind für die Ansteuerung von Amsterdam immer günstiger. Wie passieren die Oranjeschleusen und laufen kurz danach in den sehr kleinen Kanalhafen des Yachtclubs Aeolus ein.

Den Abend verbringen wir in der Stadt. Anderntags füllt sich der Hafen mit Booten, die auch das kommende Schlechtwetter abwarten.

Amsterdam

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