Svineviken

Endlich komme ich dazu, das neue Seefunkgerät einzubauen und zu verkabeln. Auch die Amateurfunkanlage wird installiert. Wir unternehmen eine kurze Tour auf den Felsen -vom Werftbesitzer „Gibraltar“ genannt- gegenüber der Werft. Sehr gute Aussicht, aber windig da oben.

Svineviken – Lysekil

Heute glatte See und schönes Wetter. Wir fahren los, hatten aber keine SOG-Anzeige. Mehrfaches Starten der Geräte löst das Problem. Dann klemmt die Radsteuerung und Helga wird nervös. Als Verursacher weiß ich sofort was da los ist. Ich hatte für die Funkgeräte zwei fette 25mm² Stromkabel im Schutzrohr mit Kabelbindern unter den Kojen der Achterkajäte befestigt und keine Gängigkeitsprüfung des Ruderquadranten gemacht. Ich griff nach dem Seitenschneider, zwacke den Kabelbinder ab und verlege die ausreichend langen Kabel an eine sichere Stelle. Nicht gut gemacht, aber Glück gehabt!
Dann schönes Segeln und frischer Wind, etwas Welle vom Vortag.

Wir machen uns einen gemütlichen Tag in Lysekil, mit Stadtbummel. Lysekil zeichnet sich durch die allerbesten Serviceeinrichtungen aus, die wir in schwedischen Marinas gesehen haben. Ganz neu und vom Feinsten!
Wir bleiben noch einen Tag und besuchen das Haus des Meeres. Abends beruhigt sich das Wetter endgültig.

Lysekil – Karlsvik

Schöne Motorfahrt bei völlig glatter See, vorbei an Störa und Lilla Kornö. Wir ankern in der Bucht Karlsvik. Beim Schwimmen entdecke ich im blauen Streifen am Rumpf Spuren des ersten Namens unseres Schiffs: LARS ARK. Das hatte ich schon einmal auf Schachteln mit technischen Dokumenten gelesen, hielt ihn aber für den Namen des ersten Eigners.
Schöner, ruhiger Abend und sternenklare Nacht.

Karlsvik – Smögen

Morgens schönes Wetter und tolles Segeln in den Abyfjorden bei thermischem Wind. Dann wollten wir rund Malmön, drehten aber wegen der Überentwicklung und des aufbrisenden Winds um. In Smögen eingelaufen und das Cockpitzelt aufgestellt, regnete es auch schon. Diese paar Quadratmeter Tuch machen einen gewaltigen Unterschied und erweitern unseren Wohnbereich – absolut unverzichtbar hier im Norden. Schönes Liegen mitten im Ort, im Trubel der Hochsaison möchten wir allerdings nicht hier sein.

Am nächsten Tag bummeln wir durch den Ort und hinaus auf die Halbinsel Kleven. Dort gibt es wunderbare Formationen aus rosa Granit. Wir genießen, schließlich ist heute unser Hochzeitstag. Genau vor einem Jahr hatte ich ein Angebot auf CARA MIA abgegeben…

Smögen – Bovallstrand

Rund Hällö mit Motor, dann langsam auffrischender Wind, später wirklich schönes Segeln, erst Anlaufen von Hunnebrostrand und dann ums Eck nach Bovallstrand. Schwedische Segler kommen extra zum Kai um unsere Yacht zu sehen und etwas mit uns zu plaudern. Wir sind das einzige Gastboot und nützen den Grill im Hafen. Die Saison dauert an der Westküste von KW 26 bis 32. In der Hochsaison von KW 28-30 werden hier die Hafengebühren verfünffacht.

Bovallstrand – Fjällbacka

Morgens sind wir noch auf den nahen Aussichtsberg gestiegen. Dann schönes Aufkreuzen zwischen den Kardinalzeichen bei relativ ruhiger See und Nordwestwind. In Fjällbacka bekommen wir schon wieder Besuch eines erfahrenen schwedischen Seglerpärchens. Sie besaßen schon drei Najads und eine 42er Hallberg-Rassy. Sie finden unsere Yacht sehr gut und schicken uns uns gleich in die Westindies.
Dann sind wir durch die imposante Felsschlucht „Kungsklyftan“ mit den eingeklemmten Riesensteinbrocken auf den 74 m hohen Vetteberget gestiegen. Von dort grandiose Aussicht auf die Schärenlandschaft.

Fjällbacka – Resö

Morgens bekommen wir schon wieder Besuch am Steg, diesmal von Deutschen Hallberg-Rassy Eignern die mit uns aufgrund unserer österreichischen Flagge sprechen wollen und auch das Boot gutheißen.
Wir sind etwas früher abgefahren als sonst, da wir vor dem angesagten Schlechtwetter nach Strömstadt in eine sichere Marina mit guter Versorgung wollen. Nach dem Auslaufen passieren wir bald Dannholmen, die bevorzugte Ferieninsel von Ingrid Bergmann. Entgegen der Vorhersage gab es leider gar keinen Wind. Also nur Motorfahrt, aber doch schön, besonders der Havstensund.
Leider zeigt der Autopilot kein Heading mehr an, ärgerliche Kleinigkeiten. Wenn man das ganze Manual studiert, könnte man das gleich beheben. Aber dafür nahm ich mir bisher keine Zeit.
Resö erweist sich als guter Hafen, einige Kutter sind hier beheimatet. Er ist durch eine kleine Insel fein geschützt.

Strömstad

Ganz passabler Wind heute. Auf Raumwindkurs fahren wir über den tiefen Kosterfjord nach Norden. Hart an der norwegischen Grenze wenden wir, um dann in Strömstad einzulaufen. Hier wollen wir die windige Phase der kommenden Tage abwarten.


Bei Aussicht auf mehrere Tage Starkwind ist die richtige Wahl des Liegeplatzes sehr wichtig. Ist der Wind erst einmal da, kann man den falschen Platz am Steg oft nicht mehr verlassen. Nach Möglichkeit zeigt man dem Wind den Bug und liegt im Lee des Stegs, sodass nur Zug auf den Leinen und Klampen ist.

Ein Highlight in Strömstad war eine Ausstellung im ehemaligen Lokschuppen.

Strömstad – Ekenäs

Ewas früher aufstehen und zeitig abgelegen bevor der Wind noch einmal auffrischte, war richtig. Mit einer Leine auf der luvseitigen Achterklampe, Eindampfen im Vorwärtsgang und Bugstrahlrudereinsatz konnte ich das Schiff vom Kai wegschwenken. Hohe Wellen und straffer Gegenwind bei der Ausfahrt. Ekenäs auf Südkoster erweist sich als sehr gut geschützt, der Kai ist höher als das Schiff. Es ist sonnig und das Schiff liegt weitaus angenehmer als in Strömstad.

Ekenäs – Resö

Wir wollen ein Wetterfenster nützen, um nach Grebbestadt zu fahren. Wir setzten gereffte Segel.
Durch einen elektrischen Defekt läßt sich die Maschine nicht mehr abstellen. Mit der Maschine auf Standgas segeln wir bei recht hoher Welle bis nach Resö. Der Notstopp-Hebel hilft. Den benutzen wir ab nun anstatt des Zündschlüssels. Ein Relais war defekt, verursacht durch Korrosion wegen Salzwassereintritt beim Impellerwechsel.

Wir gehen kurz einkaufen. Ich kaufe mir eine Angel, weil es schön sonnig geworden ist und ich den Rest des Nachmittags fischen möchte. Erster Biss eine kleine Seeforelle, dann eine Makrele. Der Wind frischt extrem auf und wir haben im Hafen abends gute 6 Beaufort.

Resö – Grebbestad

Der Gästehafen wird heute geschlossen, Gebühren will hier niemand mehr kassieren.
Wir segeln Mittags ab, leichter Raumwind oder Halbwind bis zum Havstensund. Nach der Durchfahrt beginnen die Wellen und der leichte Wind ist nun auch weg. Wir streichen die Segel beim Kardinalzeichen Väckersten. Hier führt unser Kurs ein kurzes Stück auf Legerwall entlang der Brandung und ist zum Skagerak hin offen. Wir bekommen die Wellen von der Seite. Das Geschirr und der Inhalt der Schapps verursachen bedrohliche Geräusche. Recht unangenehm, aber alles bleibt heil. Es ist die Dünung vom starken Wind der Nacht.
Hier darf die Maschine nicht versagen! Im Bereich der Schären Fiskholmen und Gasö wird es schlagartig besser und sogar ruhig. In Grebbestad ist es dann warm und sonnig. Wir fragen uns, warum es in der Nacht so dermaßen bläst und am Tag zu wenig Wind zum Segeln ist.

Auch hier ist der Gästehafen geschlossen. Wir unternehmen einen Spaziergang auf den Aussichtsberg, in die Stadt und zu einem Labyrinth aus der Eisenzeit. Abends vibrieren wieder die Wanten im Wind.
Starker Regen am Morgen, einkaufen, dann gibt es geröstete Eierschwammerl und einen Spaziergang nach Tanum Strand und Grebbestad.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus nach Tanumshede. Fußmarsch nach Vitycke ins Museum und zu den berühmten Felszeichnungen, dann nach Aspeberget und Litsleby und über Nastegard im strömenden Regen zurück zum Schiff. Die Prognosen haben sich geändert und die Wetterbesserung, auf die wir nun schon seit Tagen warten, hat sich um einen Tag nach hinten verschoben.

Grebbestad – Lysekil

Wir motoren sehr zeitig los. Immer Westwind, aber heute hilft er uns nicht. Leichtes Nieseln. Schön ist die Durchfahrt durch den Hamburgsund und die schmale Hornöränna. Wir verlängern, weil Zeit bleibt und das Wetter hält bis nach Smögen, und von dort dann nochmals nach Lysekil. Hier Ansätze von Aufklarung. Aber relativ kurz nach dem Anlegen fällt Nebel ein, der schnell dichter wird. Abends sind schon Nebelhörner hörbar.

Lysekil – Svineviken

Kurzes Segeln im Gullmarnfjord, wechselnde und schwache Winde, das macht so keinen Spaß. Entlang der Küste nach Süden, schwacher Raumwind. Im Ellösefjord dann nochmal frische Brise. Später nur unter Fock durch den Koljöfjord nach Svineviken. Der letzte Segeltag heuer.

Svineviken

Wir bleiben noch einige Tage am Boot, es gibt viel zu tun: Außenborderservice, Dinghy reinigen und verpacken, Erhöhung der Reling mit Rohren, Montage und Verkabelung der Solarpaneele und des Reglers, Ausräumen der Yacht und Vorbereitungen für die Heimreise treffen. Dadurch, dass ich noch bis Anfang Juli arbeiten musste, fiel die erste Saison leider recht kurz aus.