Händelöp – Spårö Ost
Wir fahren noch eine Besichtigungsrunde in die Ankerbucht nördlich von Strömsö. Dann geht es mit raumem Wind Richtung Spårö im Tjust Schärengarten. Bei der Durchfahrt durch den engen Sund setzt starker Regen ein. Wir haben wegen starkem Sichtrückgang die Lichter eingeschaltet und halten das Signalhorn bereit. Gleich nach dem Sund fahren wir um Pärön direkt in die Ankerbucht. Der Anker sitzt beim zweiten Versuch sehr gut und wir liegen genau in der Mitte der Bucht. Weitere Boote laufen ein. Nun ist das wechelhafte Wetter gerade sonnig, wir machen das Beiboot klar und rudern zum Land. Wir gehen zum Leuchtfeuer hinauf, dann auf dem Wanderweg zur Bake Spårö. Dieses markante Bauwerk steht auf 34 m Seehöhe und ist selbst 25 m hoch. Der dadurch weithin sichtbare Turm wurde bereits 1777 fertigestellt. Von da oben hat man einen schönen Blick auf die Schärenlandschaft.
Spårö Ost – Västervik
Anker auf und kurze Fahrt nach Västervik. Hier kaufe ich bei einem bei einem kleinen, lokalen Händler als Ersatz für das defekte Gerät ein neues Notebook. Endlich kann ich die Fotos von der Kamera herunterladen und meine Reisenotizen weiterführen. Der private Yachthafen bietet gutes WLAN, wichtig für das Setup.
Bei den großen Marinas wie Dockan in Malmö war das WLAN meist sehr schlecht oder nur direkt beim Büro nutzbar.
Västervik – Smedviken
Wir fahren in die Smedviken, eine kreisrunde Bucht der Insel Vinökalv. Der Heckanker fällt etwa zwei Schiffslängen von den Felsen entfernt. Der Gurt wird belegt und kommt dicht. Der 17 kg schwere Bruce-Anker greift im Lehm sehr gut. Helga steigt über und macht den Bug fest. Ich setze noch einen Schärennagel mit Ring und lege ein weitere Leine um einen Baum. Wir liegen in einer idyllischen Umgebung. Aber der Wald ist mit Zecken verseucht, wie wir nach einem Rundgang feststellten.
Smedviken – Loftahammar
Wir gehen schon früh Anker auf. Die Fahrt nach Loftahammar ist nur kurz, aber schön. Bootsreinigung und ein größerer Einkauf steht bevor. Monika reist an. Der Bus ist pünktlich da. Wir nehmen ein Bier im Cockpit und weisen sie an Bord ein.
Loftahammar – Flatvarp
Zuerst fahren wir gegen den aufkommenden Südwind aus dem Fjord ins Fahrwasser. Ab dort geht es mühelos nach Norden. Wir sind schon früh in Flatvarp auf Stora Askö. Dieser Fischerhafen ist fast leer, die hohe Mole wird CARA MIA gut schützen. Hier kostet die erste Nacht nichts, jede weitere einen einstelligen Eurobetrag.
Monikas erster Segeltag verlief sehr gut, es gefällt ihr an Bord. Wir fahren noch mit dem Dinghy auf eine Schäre und machen einen abendlichen Spaziergang.
Flatvarp – Valdemarsvik
Straffer West am Morgen, auffrischend. Es ist notwendig, das Boot zu verholen und zu wenden, um sicher ablegen zu können. Der freundliche Nachbarlieger bringt unseren Bug mit der Leine nach Luv. Gleich nach der Hafenausfahrt sind wir im Fahrwasser und setzen die Fock. Die kleine Segelfläche genügt bei dem Wind locker. Bis Grytö erleben wir heute wirklich sehr schönes Segeln. Dort ist der Fjord eng und der Wind verwirbelt. Der Diesel bringt uns nach Valdemarsvik. Wir bleiben einen Tag und wandern durch die Wälder der Umgebung und besuchen zwei Aussichtspunkte.
Valdemarsvik- Hässelön
Helga schlägt die Route nördlich von Stora Alö zum inneren Schärenfahrwasser vor. Die Grytschären sind schön! Der Nordkurs führt oft sehr nahe an gefährlichen Steinen und Untiefen vorbei, ist aber gut betonnt. Bei Bergholmen ist es mit dem Wind vorbei. Wir fahren um die Ölandsklabben herum. Von dort geht es durch zauberhafte Landschaften nach Nordosten.
Unser Zielhafen Hasterna in den äußeren Grytschären hat seine Tücken. Der Heckanker ist geworfen, aber wir können uns dem Steg nicht nähern. Vermeintlich ist schon Zug auf dem Ankerband. Dem ist aber nicht so, wir stecken mit dem Kiel im weichen Schlick, der Hafen ist schlicht zu seicht für uns. In unseren Unterlagen sind 2m angegeben, am Steg steht klein 1,6m. Wir holen den Ankergurt und das Eisen ein und fahren in wenigen Minuten die Bucht von Hässelön. Wir ankern problemlos in der Mitte der schönen Bucht.
Hässelön – Håskö
Vormittags fahren wir mit dem Dinghy nach Harstena und spazieren durch den kleinen Fischerort zur Bäckerei. Dort gibt es köstliche Mehlspeisen und Kaffee und einen Teich mit roten Seerosen. Nach den Inselspaziergang fahren wir wieder zum Schiff. Monika möchte paddeln, die Umgebung ist ja auch wirklich sehr schön. Wir verlegen später nach Håskö in die Bucht bei Lisselön an eine Boje.
Morgens Frontdurchgang, heftiger Regen, mittags dann aufgelockert. Wir entscheiden uns zu bleiben, da der Wind nach der Front stark und böig ist. Wir verlegen das Schiff an den Steg und wandern zur Bucht Äppelkrok am Nordende der Insel. Die Insel ist schön, es gibt einige alte Bauerngehöfte hier und unglaublich viele Fische.
Håskö – Arkösund
Das Wetter hat sich während der Nacht beruhigt, der Luftdruck ist gestiegen. Der Wind ist fast so stark wie am Vortag, aber konstanter. Es wird ein ausgezeichneter Segeltag in den St. Anna Schären! Die Fock reicht für eine gute Reisegeschwindigkeit. Wir versuchen in den durch Schären abgedeckten Bereichen etwas Großsegel zu setzen, das wird aber schnell zuviel. Viele Yachten kommen uns entgegen, der schöne Segeltag hat sie aus den Häfen gelockt. Bei Horvelsö ist zwischen den zwei Inseln eine recht schmale Durchfahrt mit kräftiger Düse. Der Diesel muss uns durch diese Passage schieben. Der nachfolgende Revierkenner rollt seine Genua sofort ein, als sie das erste Mal einfällt und startet auch den Motor. Er segelt engagiert und überholt uns nach einiger Zeit im Aspöfjärden. Die freundliche Crew hilft uns dann in Arkösund beim Anlegen. Die Norrköping Segelskällskap hat hier gute Steganlagen und ein schönes Clubhaus mit Sauna.
Arkösund – Oxelösund
In Arkösund stehen prächtige Villen, über 100 Jahre alt. Berühmtheiten wie Zarah Leander und Ingmar Bergmann waren hier zu Gast. Tafeln am Weg beschreiben die jeweiligen Bauten und deren Geschichte. Arkösund war mit einer Bahnlinie leicht zu erreichen und einst ein beliebter Badeort. Die Beschriftung des früheren Bahnhofs ist noch zu sehen.
Welch ein Gegensatz zu Oxelösund, der Industriestadt mit Stahlwerken und Hafen. Der große Fischerhafen gegenüber scheint voll zu sein. Der Yachthafen mit den langen Pontonstegen ist in der Nachsaison leer. Wir legen uns längsseits, trotz der Bojen und gehen in den eigenartigen Ort. Die Kirche sieht aus wie eine riesige Bake, das Hotel wie ein Bahnhof. Als wir am Boot ankommen droht der Himmel schon mit Gewitter und Regen. Regen in dieser Stärke haben wir noch nicht erlebt, er durchdringt die Reißverschlüsse des Cockpitzelts.
Monika reist ab, wir hatten eine angenehme und gute gemeinsame Zeit. Das Bordleben und das Segeln hat ihr gefallen.
In Öxelösund haben wir zum ersten Mal eine Österreichische Flagge gesehen. In diesem Hafen werden immer die Nationalflaggen der Gäste gehisst, eine schöne Geste. Auf Landgang besichtigen wir den Fiskehamn und die Femörehuvud mit der Festung aus dem kalten Krieg.
Öxelesund – Broken
Es ist Sonntag und am Wasser ist einiges los. Der sehr gute Segelwind passt genau zu unserem Ziel. Diese kleine Insel mit einem Naturhafen scheint beliebt für einen kurzen Wochendtörn zu sein. Wir legen uns vor Heckanker an den Pontonsteg. Die Hafengebühr wirft man im Clubhäuschen in einen Briefkasten. Nachmittags fahren alle wieder nach Hause und wir sind allein.
Broken – Nävekvarn
Unser heutiges Ziel ist Nävekvarn. Das Hoch „ Fitzroy“ beschert uns schon seit Tagen schönes Wetter. Morgens ist es bereits herbstlich frisch, aber die Sonne ist noch stark. Durch den guten NW Wind ist hervorragendes Segeln möglich. Lediglich kurz vor dem Ziel müssen wir einige Kreuzschläge einlegen. Nävekvarn gefällt uns, wir besichtigen das Museum mit geschnitzten Figuren der „Wasa“ Besatzung und spazieren zum Klint. Dort hat man eine tolle Aussicht auf die Båviken und die Schären.