Rundwanderung ab dem Hafen

Gestern haben wir einklariert und uns von der Passage ausgerastet, aber heute unternehmen wir eine Wanderung. Direkt hinter den Hafeneinrichtungen liegt das große E-Werk und die riesige Meerwasserentsalzungsanlage, welche die etwa 5.000 Einwohner der kleinen, sehr trockenen Insel versorgen.

Dahinter beginnt ein Pfad, der am Fuß des Pico do Macarico der Küste entlang führt. Hier ist man allerdings stark von Steinschlag gefährdet, das vulkanische Gestein ist sehr locker. Dafür bieten sich dem Auge aber tolle Farben und Strukturen. Als man schon glaubt, nicht mehr weiter zu kommen trifft man überraschend auf einen kurzen Tunnel.

Auf der anderen Seite finden wir eine Landschaft mit fantastischen, vom Wind geformten Sandsteinformationen. 

Von Serra de Fora gehen wir hinauf zum Aussichtspunkt Miradouro da Portela und den kleinen Windmühlen. Von hier überblickt man fast die ganze Insel. Der Strand Praia do Combro ist neun Kilometer lang. Die Landschaft ist extrem karg, große Feigenkakteen sind fast das einzige Grün hier. Auf der ganzen Insel gibt es keinen Bach oder Wasserlauf, der ständig Wasser führt. Es ist nicht weit hinunter nach Vila Baleira und zurück zur Marina.

  • Am Meer
  • Berghang
  • Landschaft
  • Blick auf den Hafen Porto Santo
  • Windmühlen
  • Villa Baleira
  • Landschaft
  • Kakteen
  • Kakteen
  • altes Gehöft

Wanderung nach Terra Chã und Inselrundfahrt

Porto Santo ist nur 12 km lang und 6 km breit. Da ist ein Motorroller ideal, um eine Inselbesichtigung zu unternehmen. Wir fahren über Serra de Dentro hinauf in den Sattel neben dem Pico Juliana. Schon tiefer unten im Lee pfeift uns der Wind gewaltig entgegen, oben ist er dann noch stärker. Hier, im Nordosten der Insel, beginnt unsere Wanderung nach Terra Chã. Erst geht es entlang von Bergflanken mit dürrem Bewuchs. Bald führt uns der Weg entlang von prismatischen Basaltformationen und alten Trockensteinmauern. In Serpentinen geht es steil die Flanke hinauf. Die Hänge der Berge sind für den Getreideanbau mühevoll terassiert worden. Viele dieser Mauern sind im Verfall begriffen, charakterisieren aber dennoch die Landschaft.

An der nächsten Kante sehen wir erstmals das Meer auf der Ostseite bei Calhau de Serra de Dentro. Überraschend wechselt hier die Landschaft ihre Erscheinung, es ist grün. Auf der Luvseite scheint etwas mehr Regen zu fallen. Das Gelände bricht steil bis zum Atlantik ab. Der Weg ist spannend angelegt und in bestens gepflegtem Zustand, Holzgeländer sichern alle gefährlichen Stellen. Einst transportierten auf ihm Maultiere Gerste, welche sogar auch im sehr exponierten Terra Chã angebaut wurde.

  • Aufstieg
  • Pflanze
  • Pflanze
  • Landschaft
  • Fels und Baum
  • Landschaft
  • Landschaft
  • Blick auf Terra Cha

Man wechselt öfter die Flanke, enorme Tiefblicke auf die Nordseite tun sich auf. Wieder auf der Südseite, etwas tiefer liegt die steinerne Hütte. Eigentlich ist es ein Haus mit großem Vorplatz und altem Baumbestand, schön in Stein gemauert. Das Wasser des Betonflachdachs wird in einer Zisterne gesammelt. Ein faszinierender Platz.

Auf dem Rückweg zweigen wir zum Gipfel Pico Branco hin ab. Auch diese kurze Strecke ist schön zu gehen, das Gelände fällt zu beiden Seiten des Weges steil ab. Der Gipfel ist bewaldet und hat einen Aussichtsplatz. Hungrige Eidechsen warten hier auf Besucher und machen auf sich aufmerksam.

  • Am Rückweg
  • Am Pico
  • Eidechsen
  • Bergwald

Beim Abstieg auf der ruhigen Leeseite ist es sonnig und sehr warm. Im Sattel bläst wieder, durch die Düsenwirkung verstärkt, starker Wind. Dann fahren wir über Camacha und entlang des Flugfelds zur Küstenstraße und hinaus nach Ponta da Calheta im äußersten Südwesten.

Ilhéu de Baixo ou da Gal
Blick von Ponta da Calheta hinüber zur Ilhéu da Cal

Schotterstrassen führen uns hinauf zum Miradouro des Flores und weit hinaus zum Ponta da Canaveira. Hier fegt es nochmals gewaltig und das Meer ist aufgewühlt. In Morenos kann man an einer abgebrochenen Felswand mit fantastischen Farbabstufungen auch dann die Magmagänge erkennen, wenn man nicht Geologe ist.

Porto Santo wurde 1418 von drei portugiesischen Seefahren entdeckt. Einer von ihnen, Bartolomeu Perestrelo bekam die Insel als Lehen und war Stadthalter. 1479 heiratete Christoph Kolumbus seine Tochter Filipa. Das Paar lebte einige Jahre auf der Insel. Hier reiften die Pläne für seine Entdeckungsfahrten, die ab 1492 begannen, bis 1502 dauerten und den Beginn der Neuzeit markieren. Bei unserem Stadtbummel sahen wir das Wohnhaus Casa Colombo, das heute als Museum genutzt wird. Die seltsamen Drachenbäume sind eine endemische Pflanzenart, leider sind nur mehr sehr wenige davon übriggeblieben.

Dort, wo bewässert wird, kann man auf Porto Santo auch noch im November schöne Blütenstauden und exotische Früchte bewundern.

  • Blütenstaude
  • Blütenstaude
  • Blütenstauden
  • Blütenstauden
  • Pflanze
  • Früchte
  • wie Birne

Am Nachmittag bekommen wir netten Besuch von Christina und Peter von der schwedischen Hallberg-Rassy 34 LADY BLUE. Die beiden nutzen ein Sabbatical, um die atlantischen Inseln zu bereisen.

CARA MIA in Porto Santo
CARA MIA im Abendlicht