Wir besteigen den Vulkan La Soufrière,
den höchsten Berg der kleinen Antillen
Oft versteckt sich die Soufrière in Wolken, trotzdem sollte man sich diese Bergtour auf Guadeloupe nicht entgehen lassen!
Die Anfahrt führt uns von Point-à-Pitre zur östlichen Insel Basse-Terre in die gleichnamige Stadt. Von dort führt eine Nebenstraße in das höher gelegene Sainte-Claude. Ab da fährt man schon durch dichten Regenwald bis zum Parkplatz nahe beim Warmbad Baines Jaune. Diese Fahrten durch verschiedene Vegetationszonen sind immer sehr eindrucksvoll.
In wenigen Minuten gehen wir zum Warmbad und weiter auf dem ausgebauten, gepflasterten Wanderweg durch den Regenwald. Auf dieser Seehöhe sind die Bäume nicht mehr ganz so mächtig. Dann kommen wir auf einen Weg und zum Parkplatz Savane á Mulets. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg zur La Soufrière, und der ist spannend. Man geht links um den Vulkankegel herum und hat oft den spitzen Piton Dolomieu in Sicht.
Der Weg ist recht anspruchsvoll zu gehen. Er ist sehr stark ausgewaschen, viele große Steinblöcke sind freigelegt. Teilweise ist der Weg gar ein Kanal in der Erde, seitlich von undurchdringlichem Dickicht umgeben, ein richtiger Hohlweg. Die Vegetation besteht in dieser Höhe nur aus dichtem Buschwerk, Moosen und Farnen. Wir sehen unzählige Varianten von Grüntönen.
In den großen vulkanischen Spalten stehen urweltlich anmutende Farnbäume, die steilen Flanken der Schluchten sind mit Moosen überzogen. Blanken Fels oder Erde sieht man hier praktisch nie. Die Farbigkeit dieses Anblicks sucht ihresgleichen. Der Weg führt dann über eine Steilstufe und ist hier teilweise mit Geländer gesichert. Dann geht es flach entlang einer Spalte weiter und noch einmal kurz hinauf.
Hier befindet sich auch ein Notbiwak aus Beton. Es ist innen jedoch dermaßen feucht, dass man hier nur im echten Notfall übernachten möchte. Am Gipfel sind wir auf 1467 m und damit auf dem höchsten Berg der kleinen Antillen.
Wir haben einen guten Blick auf den recht nahen, rauchenden kleinen Krater der Soufriere. Neben dem Krater sind viele Fumarolen, aus denen heißer Dampf entsteigt. Es riecht intensiv nach Schwefel. Teile des Gipfels dürfen wegen dieser giftigen Dämpfe nicht betreten werden. Während unserer Pause lässt sich ein Mungo mit Wurststückchen anlocken.
Wir gehen hinunter an den Kraterrand und werfen einen Blick hinein. Die Luft ist heiß. Das Gelände und der Bewuchs in Kraternähe sind eindrucksvoll. Hier gedeihen nur einige wenige Arten von Pionierpflanzen wie Pitcairnia bifrons. Den Weg durch die stinkenden Dämpfe hinüber zum großen Südkrater sparen wir uns.
Tief liegende Bewölkung verhindert leider den Rundumblick, der sicherlich ganz großartig wäre. Andererseits waren wir froh, dass wir den Anstieg nicht in der prallen Sonne gehen mussten.
Als wir absteigen sind die meisten Besucher schon wieder weg. Unten angekommen lassen wir uns das warme Thermalbad nach dieser Anstrengung nicht entgehen! Es ist sehr entspannend und angenehm. Die ganze Tour war eine schöne Unternehmung und kann empfohlen werden, nicht nur wegen der spektakulären Landschaft und der unglaublichen Vegetation.
Für die Rückfahrt wählen wir die Westküste, die wir ja vom Schiff aus schon gesehen haben. Wir fahren über Vieux Habitants und Bouillante nach Mahaut und weiter über die Bergstrasse D 23. Dunkle Wolken ziehen auf und bald fällt starker Regen. Bei Petite-Bourg kommen wir wieder auf die Autobahn und sind bald zurück in Point-à-Pitre.
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